Pansinusitis: Eine spezielle Form der Sinusitis
Bei einer Sinusitis sind die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzündet. Da der Mensch vier Typen von Nasennebenhöhlen besitzt, die alle mit der Nasenhaupthöhle in Verbindung stehen, kann sich die Entzündung auf mehrere der Nasennebenhöhlen erstrecken. Zu einer Pansinusitis kommt es, wenn sich die Entzündung auf alle Nasennebenhöhlen ausgebreitet hat. Mehr zu akuten und chronischen Verläufen sowie zur Behandlung lesen Sie hier.
Wie kommt es zu einer Pansinusitis?
Insgesamt besitzt der Mensch vier verschiedene Typen von Nasennebenhöhlen, die zum Teil paarig angeordnet sind: Die Stirnhöhlen (1), die Kieferhöhlen (2), die Keilbeinhöhle (3) und die Siebbeinzellen (4). Die Nase ist mit den verschiedenen Nasennebenhöhlen durch kleine Öffnungen (Ostien) verbunden. Im Zuge eines einfachen Schnupfens ist es möglich, dass sich die schnupfenauslösenden Erreger über diese Ostien in die Nebenhöhlen ausbreiten und dort eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) hervorrufen. Bei einer Pansinusitis hat die Entzündung nicht nur eine, sondern gleich alle Nasennebenhöhlen erwischt.
Interessant: Sind nicht alle Nasennebenhöhlen entzündet, sondern nur einige, dann sprechen Ärzte von einer Polysinusitis. Manchmal treten Schnupfen und Sinusitis auch gleichzeitig auf, dies wird dann als Rhinosinusitis bezeichnet.
Typische Symptome einer Sinusitis sowie einer Pansinusitis sind:
- eine verstopfte und laufende Nase
- eingeschränkter Geruchs- und Geschmackssinn
- Druckgefühle im Gesicht, die sich beim Vorbeugen verstärken
Charakteristischerweise machen sich die Schmerzen bei einer Sinusitis dort bemerkbar, wo auch die entzündeten Nasennebenhöhlen liegen. So klagen Menschen mit einer Stirnhöhlenentzündung über Kopfschmerzen. Sind die Kieferhöhlen betroffen, kann sich dies wie Zahnschmerzen im Oberkieferbereich anfühlen. Die Beschwerden bei einer Pansinusitis betreffen den gesamten Raum um die Nase.
Die Pansinusitis kann akut und chronisch auftreten
Eine Pansinusitis kann – genauso wie die Sinusitis – akut oder chronisch verlaufen. Der Unterschied liegt in der Erkrankungsdauer und der Stärke der Beschwerden: Während eine akute Pansinusitis schnell und heftig verläuft, entwickelt sich die chronische Form eher langsam, dafür bleiben die Beschwerden länger bestehen (mehr als zwölf Wochen).
Die Unterschiede im Überblick:
- Die akute Pansinusitis macht sich in der Regel durch sehr starken Schnupfen und eine verstopfte Nase bemerkbar. Hinzu kommen Druckschmerzen und Stauungsgefühle, die sich nicht auf eine bestimmte Stelle im Gesicht begrenzen, sondern rund um die Nase ausbreiten. Typische Nebensymptome bei einer akuten Pansinusitis sind Fieber sowie Zahn- und Ohrenschmerzen.
- Die chronische Form der Pansinusitis verläuft meist milder als die akute. Manchmal haben Betroffene keinerlei Schmerzen, bemerken jedoch einen dauerhaften Schnupfen oder eine immerzu verstopfte Nase. Ein Arzttermin ist sinnvoll, um die Ursache der Beschwerden abzuklären.
Erkrankte empfinden die Beschwerden der akuten Pansinusitis häufig als sehr unangenehm, mitunter kommen zudem noch Symptome wie Abgeschlagenheit und ein allgemeines Krankheitsgefühl hinzu. Doch auch der chronische Verlauf kann durch die anhaltenden Beschwerden belastend sein. Wie kann eine Behandlung helfen?
Behandlung einer Pansinusitis
Sowohl bei einer akuten als auch bei einer chronischen Pansinusitis sind die Schleimhäute in den Nasennebenhöhlen entzündet und produzieren vermehrt Sekret – das ist die Ursache für viele Beschwerden wie Druckschmerzen im Gesicht. Ziel der Behandlung einer Pansinusitis ist es daher, ebenso wie bei der Therapie einer Sinusitis, zunächst den Abfluss des Sekrets zu unterstützen und die Entzündung zu lindern.
Bei einem chronischen Verlauf kann auch eine Pansinusitis-OP eine Option darstellen. Sie ist zum Beispiel zu empfehlen, wenn Verengungen wie Polypen die Belüftung der Nasennebenhöhlen einschränken und so chronische Beschwerden begünstigen. Ob eine Pansinusitis-OP zur Behandlung sinnvoll ist, muss von Fall zu Fall mit dem behandelnden Arzt entschieden werden. Zunächst sollten jedoch alle anderen Therapiemöglichkeiten ausgeschöpft sein.