Husten bei Bronchitis: Arten im Überblick
Keine Frage, ständiger Husten ist lästig – vor allem wenn er nachts den wohlverdienten Schlaf stört. Er gilt als Hauptsymptom von akuter und chronischer Bronchitis. Dabei kann sowohl trockener Reizhusten als auch Husten mit Auswurf auftreten. Mehr Wissenswertes über Husten und wie Sie ihn am besten behandeln, erfahren Sie hier.
Was ist Husten und wozu ist er gut?
Ein plötzliches, explosionsartiges Ausstoßen der Luft – so lässt sich Husten wohl am ehesten beschreiben. Der Husten kann dabei sowohl willkürlich als auch unwillkürlich aufgrund eines Hustenreflexes erfolgen. Er wird durch spezielle Rezeptoren hervorgerufen, die sich unter anderem auf den Schleimhäuten der unteren Atemwege befinden.
Husten ist an sich ein sehr nützlicher Vorgang – denn er erfüllt eine wichtige Schutzfunktion. Indem er Fremdkörper, Krankheitserreger und Schleim in Hals und Lunge nach außen befördert, ist er Bestandteil der Selbstreinigungsmechanismen in den Atemwegen. Aus diesem Grund tritt Husten oft als Symptom von Atemwegserkrankungen auf, wie bei akuter und chronischer Bronchitis.
Hustenarten und Ursachen
Zu einer akuten Bronchitis kommt es meist im Zusammenhang mit einer Erkältung. Hierbei haben sich die Krankheitserreger, in der Regel Viren, von der Nase und dem Rachen auf die Schleimhäute der Bronchien ausgeweitet – eine Entzündung in diesem Bereich ist die Folge. Bei den Symptomen steht ein hartnäckiger, starker Husten im Vordergrund. Doch Husten ist nicht gleich Husten: Es gibt einige Unterschiede, die zum Beispiel bei der Diagnose der Ursache eine wichtige Rolle spielen. So unterscheiden Mediziner zwischen der akuten und einem chronischen Form sowie zwischen Husten mit Auswurf und trockenem Reizhusten.
Akuter, subakuter und chronischer Husten
In der Praxis unterscheiden Mediziner grundsätzlich zwischen einem aktuen und einem chronischen Husten. Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie grenz zusätzlich eine weitere Unterform ab:1
- akuter Husten: sollte näch spätestens zwei Wochen ausgestanden sein
- subakuter Husten: dauert zwei bis acht Wochen
- chronischer Husten: Beschwerden halten länger als acht Wochen an
Die beiden akuten Formen sprechen eher für eine akute Infektion der Atemwege, letztere dagegen für chronische Erkrankungen wie beispielsweise eine chronische Bronchitis, Asthma oder COPD (chronisch-obstruktive Bronchitis). Eine weitere Unterteilung erfolgt dann grundsätzlich in trockenen Husten und Husten mit Auswurf.
Reizhusten-Ursachen: Wenn der Husten trocken ist
Trockener Reizhusten wird von Ärzten auch als unproduktiver Husten bezeichnet, da er nicht mit Auswurf von Sekret einhergeht. Hervorgerufen wird der Hustenreflex durch eine Reizung der Atemwege, die oft bei trockenen Schleimhäuten aber auch im Rahmen einer beginnenden Infektion zustande kommt. Auch eine akute Bronchitis gehört zu den möglichen Ursachen eines Reizhustens, da er hier als Anfangssymptom auftreten kann.
Betroffene empfinden trockenen Reizhusten häufig als sehr unangenehm: Das ständige Husten – das meistens nachts besonders stark ist – reizt die Schleimhäute im Hals, die daraufhin kratzen und brennen können. Zudem strengt andauernder Husten insbesondere dann an, wenn er mit weiteren Symptomen einer Atemwegsinfektion einhergeht wie Schnupfen, Kopfschmerzen und einer allgemeinen Abgeschlagenheit.
Oftmals entwickelt sich aus dem Reizhusten im Verlauf einer Atemwegsinfektion ein Husten mit Auswurf. Unbehandelt kann er jedoch auch chronisch werden.
Leiden Sie länger als vier Wochen unter dem lästigen Husten, sollten Sie spätestens dann Rat bei einem Arzt einholen. Er kann die passende Behandlung einleiten, Ihnen sagen, was schnell gegen trockenen Reizhusten hilft, und darüber hinaus andere Ursachen (zum Beispiel Überlastung der Stimme) ausschließen.
(Produktiver) Husten mit Auswurf: Reinigung der Atemwege
Husten mit Auswurf bezeichnen Ärzte als produktiven Husten. Er ist sowohl für eine Erkältung als auch eine Bronchitis typisch und folgt meist auf einen unproduktiven, trockenen Reizhusten. Dabei produzieren die schleimbildenden Drüsen im Verlauf der Atemwegsinfektion mehr Sekret. Auf diesem Weg versuchen sie, die zuvor eingedrungenen Krankheitserreger schnellstmöglich aus dem Körper zu entfernen.
Reizt der Schleim kleine Sensoren, die sich wie Fühler im Atemtrakt befinden, lösen sie reflexartig einen unwillkürlichen Hustenreiz aus. Durch den schleimigen Husten wird das überschüssige Sekret über die Luftröhre, den Rachen und den Mund wieder aus dem Körper befördert. Mithilfe der Einnahme schleimlösender Präparate lässt sich die Bronchitis behandeln und der Auswurf des produktiven Hustens fördern.
Daneben können auch dauerhafte Reizungen der Bronchien zu einer Entzündungsreaktion und erhöhten Sekretproduktion (chronische Bronchitis oder aber COPD) führen. Häufigster Grund für chronischen Husten ist demnach das Rauchen.
Hustenauswurf: das verrät der Hustenschleim
Der Auswurf (Sputum) beim Husten sieht je nach Erkrankungsursache unterschiedlich aus. Dabei kann der Schleim im Hals eine dünnflüssige bis zähe Beschaffenheit haben und weiß, gelb, grün oder bräunlich verfärbt sein. Heute weiß man, dass die Farbe des Hustenauswurfs keinen hundertprozentigen Rückschluss darauf zulässt, ob es sich um eine virale oder bakterielle Erkrankung handelt. Sie gibt jedoch in Kombination mit der Konsistenz einen ersten Hinweis auf die Ursache, weshalb in manchen Fällen der Hustenauswurf auch labordiagnostisch untersucht wird.
- Husten mit glasig-weißem Auswurf: Ist der Auswurf zäh und schleimig sowie glasig-weiß, kann dies ein Hinweis für eine chronische Bronchitis oder Asthma bronchiale sein. Allerdings kommt es manchmal auch bei einem beginnenden Atemwegsinfekt zu einem derartigen Sputum.
- Husten mit gelbem oder grünem Auswurf: Diese Verfärbungen des Schleims tauchen häufig im Rahmen einer Erkältung auf. Zudem kann gelb-grünes Sekret möglicherweise für eine Lungenentzündung stehen.
- Husten mit braunem Auswurf: Starke Raucher leiden häufig unter andauerndem Husten mit braunem Auswurf, dem sogenannten Raucherhusten.
- Husten mit blutigem Auswurf: Das Sekret kann Spuren von Blut enthalten, wenn die Schleimhäute im Hals- und Rachenraum oder aber in der Lunge durch die Entzündung sehr stark gereizt sind.
Generell gilt: Husten mit blutigem Auswurf sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Denn manchmal liegt diesem Symptom eine schwere Lungenerkrankung wie Tuberkulose zugrunde.
Was hilft gegen Husten mit Auswurf und Reizhusten?
Um einen produktiven Husten zu behandeln, ist es in erster Linie wichtig, die Entzündung zu hemmen und die Schleimlösung zu unterstützen. Hierfür eignet sich der pflanzliche Schleimlöser GeloMyrtol® forte.
Mit Hausmitteln können Sie die Schleimlösung zusätzlich unterstützen, indem Sie ausreichend trinken, circa anderthalb bis zwei Liter Wasser oder Tee gelten als ideal. Ein weiterer Tipp: Geben Sie Honig in den lauwarmen Tee, das beruhigt den gereizten Hals.
Hustenblocker sind bei Husten mit Auswurf hingegen nicht sinnvoll, da sie den sinnvollen Zweck des Hustens, die Selbstreinigung der Atemwege, unterdrücken.
Was tun bei Reizhusten?
Um Reizhusten zu lindern, ist das Lutschen von Halstabletten ratsam. GeloRevoice® regen durch ihren wohltuenden Brauseeffekt und die speziell zusammengesetzten Mineralstoffe den Speichelfluss an und fördern somit auch eine Befeuchtung des trockenen Mund- und Rachenraums. Lassen Sie sich diesbezüglich am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
Ebenso sollten Sie zur Behandlung eines Reizhustens auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und verschiedene Hausmittel wie Dampfinhalationen setzen.
Hustenblocker-Medikamente kommen oft bei einem trockenen Reizhusten zum Einsatz. Eine Anwendung ist aber wirklich nur bei einem ständigen unproduktiven Husten – vor allem wenn er das Schlafen stört – empfehlenswert.
Chronischer Husten bei Kindern und Erwachsenen
In seltenen Fällen finden Ärzte bei erwachsenen Patienten keinen Auslöser für den chronischen Husten, was für Betroffene eine zusätzliche Belastung darstellt. Dann scheint der Grund rein psychisch bedingt zu sein, was Mediziner als psychogenen Husten bezeichnen. Ebenso kann es bei Kindern zur Diagnose eines psychogenen Hustens kommen.
Zudem gibt es weitere Auslöser für chronischen Husten, die für Kinder typisch sind:
- Fremdkörperaspiration: Gelangt ein Fremdkörper in die Atemwege von Kindern, kann dieser – wenn zu spät diagnostiziert und behandelt – eine chronische Lungenentzündung verursachen und zu einem dauerhaft anhaltenden, starken Husten führen.
- Keuchhusten: Besonders Kinder im Schulalter sind von dieser Atemwegserkrankung betroffe, die zumeist einen chronischen Husten mit sich bringt.
Da sich das kindliche Immunsystem erst noch ausbilden muss, leiden die Kleinen zumeist häufig an Atemwegsinfekten und damit einhergehend unter einer behinderten Nasenatmung. Das wiederum sorgt mitunter für eine ständige Mundatmung, die einen chronischen Reizhusten – besonders nachts – zur Folge haben kann.
Hustenformen bei akuter und chronischer Bronchitis
Je nachdem, ob es sich um eine akute oder chronische Bronchitis handelt, kann sich auch der Husten unterscheiden:
Akute Bronchitis
- Ursache der Entzündung sind meist Viren
- Husten ist anfangs trocken und wird im weiteren Krankheitsverlauf produktiv (ähnlich wie bei einer Erkältung)
- häufig kommt es zu Fieber, Kopfschmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl
- kein andauernder Husten, da die Infektion in den Bronchien nach spätestens acht bis zehn Tagen abgeklungen sein sollte;2 einzig ein trockener Reizhusten kann noch einige Zeit länger bestehen bleiben
Chronische Bronchitis
- Ursache sind eher selten Viren, sondern häufiger Giftstoffe aus der Umwelt wie Zigarettenrauch oder Industriestaub
- typisch ist ein ständiger, hartnäckiger Husten
- eingeschränkte Atmung und/oder Auswurf von zähem Sekret
- Kopfschmerzen oder Abgeschlagenheit – wie sie bei einer Erkältung mit Husten oder einer akuten Bronchitis auftreten – sind weniger vorhanden