Direkt zum Inhalt
Senioren mit Bronchitis

Bronchitis bei alten Menschen: Was können Sie gegen die Verschleimung tun?

Lesedauer: 6 Min.
Verschleimung bei alten Menschen: Seniorin mit Bronchitis liegt im Bett und hustet in die Armbeuge.

Im Herbst des Lebens arbeitet die natürliche Reinigungsfunktion der Atemwege nicht mehr so effektiv wie früher, und auch die Abwehrkräfte des Körpers verlieren an Stärke. Deswegen sind gerade Senioren anfälliger für Atemwegsinfekte. Eine akute Bronchitis stellt bei alten Menschen aufgrund ihres geschwächten Immunsystems eine besondere Herausforderung dar, während eine chronische Bronchitis oft eine langfristige Belastung für die Atemwege bedeutet. Hier erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um bald wieder frei durchatmen zu können.

1. Risiko

Wie anfällig sind ältere Menschen für Bronchitis und andere Atemwegsinfekte?

Im Laufe der Zeit verliert das Immunsystem seine einstige Schlagkraft, was bedeutet, dass der Körper im Alter weniger effektiv gegen eindringende Krankheitserreger kämpfen kann. Senioren sind deshalb auch anfälliger für Atemwegsinfektionen wie eine Bronchitis oder Lungenentzündung und das Risiko für einen schweren Verlauf ist erhöht.

Woran liegt das? Im Alter verändert sich die Lungenfunktion: Die Menge an Luft, die maximal eingeatmet werden kann, wird kleiner. Die gesamte Luftmenge, die nach einem tiefen Einatmen ausgeatmet werden kann, nimmt ab. Die Luft strömt langsamer aus der Lunge. Und die Lunge kann sich nach dem Einatmen nicht mehr so gut zusammenziehen1. Die Folge: Weniger Sauerstoff gelangt ins Blut und zu den Organen, was dazu führt, dass der Körper nicht mehr so leistungsfähig ist wie früher. Im Krankheitsfall kann es durch eine eingeschränkte Lungenfunktion dann auch schneller zu Komplikationen kommen.

Der natürliche Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege (auch mukoziliäre Clearance genannt) funktioniert im Alter nicht mehr so gut. Dadurch können Krankheitserreger und Verschleimungen altersbedingt schwerer abtransportiert werden. Eine Bronchitis kann bei alten Menschen deshalb schwerer verlaufen und länger dauern als bei jüngeren2.

Seniorenpaar am Joggen im Park
nd3000 / iStock
Wieder frei atmen!

Ist die Selbstreinigung der Atemwege eingeschränkt, werden Erreger und Fremdpartikel schlechter abtransportiert. So können Sie den Mechanismus unterstützen:

Zur mukoziliären Clearance

Neben akuten Atemwegsinfekten wie der akuten Bronchitis entwickeln sich im höheren Alter auch chronische Erkrankungen der Atemwege, wie die chronische Bronchitis, häufig infolge jahrelanger Belastung durch Schadstoffe oder Infektionen. Eine Umfrage ergab, dass Senioren rund 4- bis 7-mal häufiger an einer chronischen Bronchitis erkranken als junge Personen3:

Alter Anteil der Frauen mit chronischer Bronchitis Anteil der Männer mit chronischer Bronchitis
18-29 Jahre 2,1 % 1,3 %
Ab 65 Jahre 8,9 % 9,1 %

Mehr zur chronischen Bronchitis

Die Ansteckung mit Bronchitis erfolgt meist über Tröpfcheninfektionen. Wenn eine infizierte Person hustet, niest oder spricht, werden winzige Tröpfchen in die Luft freigesetzt, die Viren oder Bakterien enthalten können. Wenn Senioren diese infektiösen Tröpfchen einatmen, stecken sie sich darüber an. Auch die Berührung von kontaminierten Oberflächen und anschließendem Kontakt mit den Schleimhäuten des Gesichts kann zur Übertragung beitragen (= Schmierinfektion).

Ansteckungswege  der Bronchitis

Die Dauer einer akuten Bronchitis variiert bei Senioren – normalerweise stellt sich nach 1 bis 2 Wochen eine Besserung ein4. Die Genesungszeit kann jedoch länger sein, da das Immunsystem langsamer auf Infektionen reagiert. In einigen Fällen geht eine Bronchitis in eine chronische Form über – dann handelt es sich um eine langfristige Erkrankung, die durch wiederkehrende oder anhaltende Beschwerden gekennzeichnet ist. Zudem kann sich eine COPD entwickeln. Diese Erkrankung ist nicht heilbar.

2. Symptome

Typische Beschwerden einer Bronchitis bei älteren Menschen

Eine akute Bronchitis bei Senioren äußert sich häufig durch eine Vielzahl von charakteristischen Symptomen, die auf eine Infektion der Atemwege hindeuten. Hier sind die häufigsten Anzeichen einer akuten Bronchitis im Alter4,5,6:

  • trockener  Hustenreiz: Zu Beginn der Bronchitis bei alten Menschen tritt meist ein trockener Hustenreiz auf, der das Bedürfnis zu husten auslöst – die Schleimbildung ist aber noch gering.
  • produktiver Husten: Einige Tage nach Beginn der Erkrankung kann ein Husten mit Schleimbildung auftreten. Der Schleim ist oft zäh und lässt sich bei älteren Menschen schwer abhusten.
  • Heiserkeit: Die Stimme klingt bei Senioren aufgrund von entzündeten Atemwegen häufig heiser oder rau.
  • geröteter Rachen: Ein geröteter oder gereizter Rachen deutet ebenfalls auf die Entzündung der Atemwege hin.
  • Schmerzen: Insbesondere bei akuter Bronchitis können Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen auftreten, ähnlich wie bei einer Erkältung.
  • geschwollene Lymphknoten: Die Lymphknoten im Bereich des Kopfes können anschwellen, da der Körper gegen die Infektion kämpft.
  • Fieber: Breiten sich die Viren im Körper aus, kommt es gelegentlich zu leichtem Fieber.
  • Atemnot: Das passiert nur in manchen Fällen, insbesondere wenn bereits Lungenerkrankungen vorliegen.

Die Beschwerden einer akuten Bronchitis beginnen meist plötzlich und bessern sich in der Regel nach ein paar Wochen. Im Gegensatz dazu besteht bei der chronischen Bronchitis ein lang anhaltender Husten mit Auswurf, der mindestens 3 Monate pro Jahr über 2 aufeinander folgende Jahre anhält7.

Frau in grünem Pullover sitzt auf dem Sofa und hält sich den Arm, was auf Gliederschmerzen im Rahmen einer Erkältung hindeutet.

Da die Symptome von Bronchitis bei Senioren variabel sind und leicht mit anderen altersbedingten Gesundheitsproblemen verwechselt werden können, ist es ratsam, dass ältere Menschen bei Anzeichen von anhaltendem Husten, Atembeschwerden oder Auswurf ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen. Eine rechtzeitige Diagnose und angemessene Behandlung sind entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der betroffenen Senioren möglichst schnell wieder zu verbessern.

Noch mehr Infos zur Bronchitis

3. behandlung

Therapie einer Bronchitis bei Senioren

Die Behandlung einer akuten Bronchitis bei Senioren zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und die Genesung zu fördern, während bei einer chronischen Bronchitis im Alter eine langfristige Therapie notwendig ist, um die Atemwegsfunktion zu erhalten und Verschlechterungen zu vermeiden.

Ob eine medikamentöse Behandlung notwendig ist, hängt im Einzelfall von der Schwere der Symptome ab. Folgende Mittel kommen infrage:

  • Schleimlöser: Um festsitzenden Schleim zu lösen und das Abhusten zu erleichtern, eignen sich pflanzliche Schleimlöser wie GeloMyrtol® forte ideal. Der enthaltene Wirkstoff unterstützt die Selbstreinigung der Atemwege und macht den festsitzenden Schleim flüssiger.
  • Entzündungshemmer: Sie können helfen, die Entzündung in den Atemwegen zu reduzieren und die Symptome zu bessern.
  • Schmerzmittel: Bei starkem Husten oder Brustschmerzen können schmerzlindernde Medikamente alte Menschen ebenfalls unterstützen.
  • Bronchodilatatoren: Die Medikamente erweitern die Atemwege und erleichtern das Atmen. Sie sind besonders nützlich, wenn die Bronchitis mit Atembeschwerden einhergeht.

Bei älteren Menschen sollten Dosierung und Auswahl dieser Medikamente sorgfältig durch den behandelnden Arzt abgewogen werden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.

Die Gabe von schleimlösenden Arzneimitteln erleichtert alten Menschen das Abhusten von festsitzenden Verschleimungen. Auch bei Senioren werden die Symptome einer akuten oder chronischen Bronchitis durch die Einnahme von GeloMyrtol® forte gelindert. Für Patienten mit Schluckstörungen eignen sich die kindgerechten Myrtol® Kapseln.

Hände halten eine Packung GeloMyrtol forte, die im Vordergrund scharf zu sehen ist, mit dem Logo und der grünen Markenfarbe deutlich sichtbar, im Hintergrund unscharf eine weitere Produktverpackung.
Befreit die Atemwege

Hartnäckiger Husten? GeloMyrtol® forte aktiviert die Selbstreinigung der Atemwege, löst den Schleim und verkürzt die Krankheitsdauer.

Mehr zu GeloMyrtol® forte
Sind Antibiotika bei älteren Menschen mit Bronchitis sinnvoll?

Kommt zu einer durch Viren ausgelösten Bronchitis eine bakterielle Infektion (Zweitinfektion) hinzu, kann ein Antibiotikum zur Behandlung zum Einsatz kommen. Es dient dann nicht der Linderung der Symptome, sondern bekämpft die Bakterien. Allerdings sollte gerade bei Senioren die Einnahme von Antibiotika abgewogen und Komplikationen während der Einnahme aufgrund veränderter Organfunktionen bedacht werden. Auch ist es wichtig, mögliche Nebenwirkungen mit weiteren Medikamenten bei der Antibiotikatherapie zu berücksichtigen.

4. Hausmittel

Tipps: Was können Sie selbst noch gegen die Bronchitis-Beschwerden tun?

Hausmittel sind besonders bei einer akuten Bronchitis als Unterstützung zur Linderung der Symptome bei Senioren hilfreich. Diese Ansätze können dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden der betroffenen älteren Menschen zu verbessern:

  • Viel  trinken: Eine gute Flüssigkeitszufuhr ist im Alter entscheidend, damit der Körper gut hydriert ist und die Schleimhäute optimal befeuchtet sind. Senioren sollten darauf achten, ausreichend Wasser, Kräutertees und klare Suppen zu sich zunehmen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Das Aufrechterhalten einer angemessenen Luftfeuchtigkeit im Raum kann dabei helfen, die Verschleimung in den Atemwegen bei alten Menschen zu lösen und den Husten zu lindern. Verwenden Sie beispielsweise einen Luftbefeuchter oder stellen Sie eine Schüssel mit Wasser in der Nähe von Heizkörpern auf.
  • Inhalieren und Gurgeln: Das Einatmen von warmem Dampf befeuchtet die Atemwege und erleichtert, den Schleim abzuhusten. Atmen Sie dafür vorsichtig über einer Schüssel mit heißem Wasser und bedecken Sie den Kopf mit einem Handtuch.
  • Honig: Etwas Honig (beispielsweise im Tee) beruhigt im Alter möglicherweise den Hals und mildert den Husten.
  • Ruhe: Ausreichende Schonung ist wichtig, um dem Körper die Möglichkeit zur Genesung zu geben. Senioren sollten ihre Aktivitäten entsprechend anpassen, um eine Überlastung der Atemwege zu vermeiden.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Nährstoffen kann das Immunsystem stärken und die Genesung unterstützen. Frisches Obst, Gemüse und ballaststoffreiche Lebensmittel sowie gesunde Fette und eine ausreichende Proteinzufuhr sind empfehlenswert.

Bei einer chronischen Bronchitis können Hausmittel ebenfalls zusätzlich helfen, die Beschwerden zu mildern. Sie sollten aber durch langfristige Therapiemaßnahmen ergänzt werden.

Ganz wichtig: Nicht rauchen!

Liegt eine chronische Bronchitis vor, ist es wichtig – falls noch nicht geschehen – den Auslöser zu meiden. Gerade im Alter liegen die Ursachen einer chronischen Bronchitis häufig in äußeren Faktoren wie jahrelangem Rauchen. Für Senioren mit einer Bronchitis gilt daher, gegebenenfalls das Rauchen möglichst einzustellen und auch sonst bekannte auslösende Faktoren zu meiden.

5. Arztbesuch

Wann müssen ältere Menschen mit einer Bronchitis zum Arzt?

Eine rechtzeitige ärztliche Betreuung bei Bronchitis ist besonders wichtig, um Komplikationen bei Senioren zu vermeiden, da ein geschwächtes Immunsystem und mögliche Begleiterkrankungen das Risiko von schweren Verläufen erhöhen können. Es gibt bestimmte Anzeichen, die darauf hinweisen, dass es an der Zeit ist, einen Arzt aufzusuchen:

  • Anhaltender  oder sich verschlimmernder Husten: Ein Husten, der im Alter länger als 8 Wochen anhält, deutet auf eine mögliche chronische Erkrankung der Atemwege wie eine chronische Bronchitis hin und sollte ärztlich abgeklärt werden5.
  • Atembeschwerden: Schwierigkeiten beim Atmen, insbesondere wenn sie mit anhaltender Kurzatmigkeit einhergehen, erfordern ärztliche Aufmerksamkeit.
  • Fieber und allgemeines Unwohlsein: Wenn das Fieber anhält, stark ansteigt oder von Schüttelfrost, Schmerzen und Schwindel begleitet wird, ist eine ärztliche Untersuchung notwendig.

Bei älteren Menschen ist es wichtig, auf besondere Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen, wie mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder die Anpassung der Behandlung an vorhandene Begleiterkrankungen. Betroffene sollten sich an einen erfahrenen Arzt wenden, um eine angemessene Diagnose und Therapie zu erhalten sowie mögliche Risiken zu minimieren.
 


Medizinische Expertise:

Dieser Artikel ist nach wissenschaftlichen Standards verfasst und von Pohl-Boskamp auf seine Richtigkeit intensiv geprüft worden.

Mehr über Pohl Boskamp


Veröffentlicht am 08.07.2020
Letzte Aktualisierung am 14.03.2025