Alles Wissenswerte zu Antibiotika bei Erkältung
Der grippale Infekt ist bereits in vollem Gange und Sie möchten, dass Ihr Arzt Ihnen ein Antibiotikum verschreibt. Schließlich ist dieses doch sehr wirkungsvoll und hilft schnell. Trotz Ihres Wunsches und obwohl die Erkältung nicht weg geht, verordnet Ihr Arzt Ihnen kein Antibiotikum? Das liegt daran, dass diese nur bei bakteriellen Atemwegsinfekten wirken, nicht jedoch bei Infektionen, die durch Viren verursacht werden. Erfahren Sie hier, warum das so ist und was es außerdem bei der Einnahme von Antibiotika zu beachten gibt.
1. Antibiotikatherapie bei Erkältung?
Sind Antibiotika bei Erkältungen sinnvoll?
Eine Therapie mit einem Antibiotikum ist notwendig, wenn eine Infektion durch Bakterien verursacht wurde, die der Körper selbst nur unzureichend bekämpfen kann. Das kommt bei einer Erkältung, Bronchitis oder Sinusitis selten vor, weil vorwiegend Viren Erkältungskrankheiten auslösen. Gegen diese zeigen Antibiotika keine Wirkung1.
Erst wenn der Verdacht besteht, dass nach einem viralen Atemwegsinfekt eine bakterielle Infektion vorliegt, verschreiben Ärzte gegebenenfalls ein Antibiotikum, um eine Erkältung zu behandeln2. Folgt auf eine Virusinfektion eine Zweitinfektion mit Bakterien, so sprechen Mediziner auch von einer Sekundärinfektion. Sie lässt sich beispielsweise an einer zweiten Krankheitsphase nach kurzzeitiger Besserung der Erkältungssymptome erkennen3. Betroffene bemerken das unter anderem an hohem Fieber, eitrigem Auswurf, Kurzatmigkeit oder Atemnot. Durch eine Antibiotikatherapie lässt sich dann zum Beispiel eine Lungenentzündung abwenden4.
Damit Sie sich wieder schnell erholen, ist es empfehlenswert, die Heilung zu fördern. Bei Sinusitis und Bronchitis bietet sich eine Kombitherapie mit GeloMyrtol® forte an. Das pflanzliche Arzneimittel regt die Selbstreinigungsfunktion der Atemwege an und löst so festsitzenden Schleim. Dadurch lassen sich Symptome wie Husten, eine verstopfte Nase sowie Druckkopfschmerzen lindern und sogar die Krankheitsdauer verkürzen.
Sind Antibiotika bei Erkältungen notwendig? Das entscheidet in der Regel Ihr Hausarzt. Nachdem der Mediziner Sie untersucht hat, kann im Labor festgestellt werden, welche Krankheitserreger für den grippalen Infekt, die Sinusitis oder die Bronchitis verantwortlich sind. Danach beurteilt der Arzt auch im Hinblick auf Ihren Gesundheitszustand und Krankheitsverlauf, ob Sie ein Antibiotikum benötigen und wenn ja, welches passend ist.
Aus medizinischer Sicht ist es wichtig, dass Ärzte Antibiotika bei Erkältungen möglichst spezifisch gegen eine bestimmte Bakterienart auswählen. Auf sogenannte Breitbandantibiotika (Arzneimittel, welche mehrere Bakterien gleichzeitig bekämpfen) sollten nach Möglichkeit verzichtet werden4. So lassen sich Resistenzen im besten Fall vermeiden und die Behandlung verläuft effektiv5.
Es gilt: Je öfter Mediziner Antibiotika verschreiben, desto widerstandsfähiger (resistenter) werden die Bakterien allgemein6. Deshalb sollten sie immer nur mit Bedacht zum Einsatz kommen.
Nehmen Sie Antibiotika bei grippalen Infekten, Sinusitis oder Bronchitis nur ein, wenn Ihr Arzt Sie Ihnen ausdrücklich verschreibt. Beachten Sie dabei stets die verordnete Dosierung und Dauer der Einnahme. So verhindern Sie unerwünschte Nebenwirkungen wie wiederkehrende Beschwerden5.
Wie wirken Antibiotika?
Unter den Antibiotika gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Substanzen (Wirkstoffklassen)4. Manche töten Bakterien direkt ab (bakterizide Antibiotika), andere verhindern das weitere Wachstum der Krankheitserreger (bakteriostatische Antibiotika)4,5. Eins haben alle Wirkstoffe gemeinsam: Sie unterstützen den Körper bei der Krankheitsbekämpfung. Dafür manipulieren sie den Stoffwechsel oder die Zellwand der Bakterien, um ihre Verbreitung zu stoppen4,5.
Welche Nebenwirkungen können auftreten?
Antibiotika wirken nicht ausschließlich gegen die gesundheitsschädlichen Bakterien. Sie beeinflussen auch nützliche, die auf der Haut, im Darm und auf den Schleimhäuten leben5. Oft spielt die Verdauung unter der Antibiotikatherapie verrückt5. Das natürliche Gleichgewicht der im Darm lebenden Bakterien gerät durcheinander und Durchfall, weicher Stuhl, Bauchschmerzen oder Übelkeit können die Folge sein5.
Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Allergien und Pilzinfektionen (vornehmlich bei Frauen) nach der Behandlung5. Manche Patienten bekommen während der Einnahme oder nach dem Absetzen einen stark juckenden Hautausschlag am ganzen Körper, ein sogenanntes Arzneimittelexanthem5.
Leider kommen Nebenwirkungen bei der Einnahme von Antibiotika häufig vor, sodass von Fall zu Fall alle Vor- und Nachteile einer Einnahme sorgfältig berücksichtigt werden sollten.
Auch wegen der möglichen Nebenwirkungen sollten Antibiotika gegen Erkältungen nur zum Einsatz kommen, wenn sie tatsächlich erforderlich für die Behandlung sind.
Antibiotika immer zu Ende nehmen5:
Wenden Sie das Antibiotikum so lange und in der Dosierung an, wie es auf der Verordnung steht (ebenfalls wenn es Ihnen bereits besser geht). Sonst können Bakterien überleben und eine Resistenz (Widerstandsfähigkeit) gegen den Wirkstoff entwickeln.
Einnahmezeiten beachten5:
Halten Sie bei der Einnahme des Antibiotikums die vorgeschriebenen Zeiten ein. Damit das Medikament optimal wirkt, sollte der Wirkstoffspiegel konstant bleiben und eine regelmäßige sowie pünktliche Einnahme erfolgen.
Keine Selbstverordnung5:
Beginnen Sie mit der Einnahme eines Antibiotikums immer nur in Absprache mit Ihrem Arzt. Selbst wenn sich die Symptome von anderen Personen sehr ähneln, sind deren Tabletten für Sie tabu.
Ernährungshinweise befolgen:
Zum Beispiel enthalten Milch und Milchprodukte viel Kalzium. Dies kann die Wirkung einiger Antibiotika beeinträchtigen. Warten Sie in dem Fall mindestens 2 Stunden nach der Einnahme, bevor Sie wieder Milchprodukte genießen5.
Auffälligkeiten und Nebenwirkungen5:
Informieren Sie Ihren Arzt, sobald Ihnen bei der Therapie etwas Ungewöhnliches auffällt. Dazu zählen vor allem ungewünschte unerwünschte Arzneimittelwirkungen, auch oft als Nebenwirkungen bezeichnet.
Antibiotikaliste führen:
Das ist möglicherweise für nachfolgende bakterielle Infekte sinnvoll. Machen Sie sich am besten Notizen über bereits verschriebene Antibiotika, den Einnahmezeitpunkt, deren Dosis und die Verträglichkeit.
Wechselwirkungen vermeiden5:
Einige Medikamente können die Wirkung von Antibiotika verstärken oder abschwächen. Teilen Sie Ihrem Arzt oder Apotheker deshalb immer mit, wenn Sie auf andere Arzneimittel angewiesen sind.
Empfängnisverhütung unsicher5:
Manche Antibiotika setzen womöglich die Zuverlässigkeit der Anti-Baby-Pille herab. Befragen Sie vor der Einnahme Ihren Arzt oder Apotheker und verhüten Sie gegebenenfalls zusätzlich mit einem Kondom.
Schwangerschaft und Stillzeit5:
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder gerade stillen. Er entscheidet, ob Sie eine Therapie mit Antibiotika benötigen und verschreibt Ihnen gegebenenfalls ein Mittel, das unbedenklich für Sie und Ihr Baby ist.
Entstehen durch Antibiotika Erkältungen?
Antibiotika stellen keine direkten Auslöser für Erkältungen dar. Allerdings können durch die Einnahme die Abwehrkräfte geschwächt sein, da manche Wirkstoffe die natürliche Darmflora stören. Im Darm sind jedoch viele Immunzellen angesiedelt7. Ein Antibiotikum bringt die Ordnung im Immunsystem unter Umständen durcheinander, sodass Erkältungsviren womöglich ein leichteres Spiel haben, in den Körper einzudringen. So kommt es nach einer Therapie mit Antibiotika gelegentlich zu einer Erkältung, weil das Immunsystem durch die Behandlung noch geschwächt ist.
Nein, aber sie rufen mitunter unangenehme Nebenwirkungen hervor. Bei viral bedingten Erkältungen sind Antibiotika unwirksam, denn sie helfen nur gegen Bakterien1. Für grippale Infekte sind meist Viren verantwortlich, sodass Antibiotika weder die Symptome lindern noch die Krankheitsdauer verkürzen1.
Antibiotika sind ausschließlich bei bakteriellen Erkältungen Sinusitiden oder Bronchitiden sinnvoll und nur notwendig, wenn der grippale Infekt trotz verschiedener Maßnahmen nicht weg geht. Der Arzt entscheidet, welches Medikament sich eignet.
Die Einnahmedauer von Antibiotika bei bakteriellen Erkältungen hängt mitunter vom verschriebenen Wirkstoff ab. Der Arzt beurteilt, ob 3 Tage oder mehr ausreichen und wann Antibiotika nötig sind. Nehmen Sie das Medikament bis zum Ende ein, um die Erkältung effektiv loszuwerden.